Vorsicht Spuren! Teil 2

[Einsendung] Vorsicht Spuren! Teil 2

Als widerstandsfähige Menschen können wir uns einige Situationen vorstellen, wo Glas splittert und Spuren davon eine Rolle in den Sälen der Justiz spielen können.Viele mögen eher vielleicht durch den Angriff von Polizist*innen in eine Schaufensterscheibe fallen, Mensch kann aber auch deshalb und ne Menge anderer Gründe schon mal eine einschlagen , vielleicht um was rein zu werfen, um auch vielleicht mal besser an einen dieser Luxusschlitten ranzukommen, oder auch einfach was mitzunehmen ( was persönliches oder für den Widerstand).Alles irgendwie nachvollziehbar, aber leider gibt’s da noch winzig kleine, kaum sichtbare Glasteilchen, die halt so überall herumspritzen und sich gerade da festsetzen, wo sie eigentlich nicht hingehören – auf unserem Kopf, an den Kleidern, in Taschen und Nähten, oft auch in Schuhsolen und mit Schuhabsätzen mitgenommen. Gar nicht groß zu reden von dem feinen Glasmehl, das sich z.B. bei den Gegenständen, die wir zum Einschlagen brauchten, anheftet.

Durch Analysen der physikalischen und chemischen Eigenschaft des Glases kann nachgewiesen werden, dass verschiedene Glassplitter die gleiche Herkunft haben. Hier wird die Dicke, das Krümmungsverhältnis, die Lichtdurchlässigkeit, der Brechungsindex, Fluoreszenz, chemische Zusammensetzung untersucht. Zum Glück – je nachdem wo was reinflog bzw. rausgeholt war – ist eine Übereinstimmung in allen Merkmalen eher allerdings bei Spezialgläsern nachweisbar, da die meisten Gläser normale Massenfabrikate sind.

Durch eine Untersuchung der Glasbruchkanten und Bruchlinien kann festgestellt werden, von welcher Seite ein Fenster eingeschlagen, beschossen oder sonst wie zertrümmert worden war. So erzeugen Geschosse aber auch Steine (=alles was schnell fliegt) auf der der Anschlagstelle entgegen gesetzten Seite des Glases kegelförmige Ausbrechungen, während langsamer fliegende und mit größerer Gewalt einwirkende Körper spinnwebenartige oder großflächige Brüche verursachen.

Ebenso kann auf Grund von Glasbruchspuren festgestellt werden, ob Glas vorher mit einem Glasschneider bearbeitet oder bei Bränden (dazu später ausführlich) durch die Hitzeinwirkung oder bereits vorher mit Gewalt zerstört wurde.
Wird eine Glasscheibe von mehreren Gewalteinwirkungen getroffen ( z.b. Schüssen), so lässt sich anhand der Bruchlinien sogar die Reihenfolge der Beschädigungen ermitteln.

Nun können die Polizeilabore herumanalysieren wie sie wollen, so lange sie nur wissen, wie aber nicht wer (denkt also an Arbeitskleidung etc.)— einfacher ist das dann schon bei

Blutspuren —

Nun geht es bei uns – im Vergleich zu Polizei, Militär und ähnlichen unangenehmen Personen – nicht um Mord und Totschlag – aber wie schnell kann es passieren, daß ein(e) Arbeiter*in, die nicht den Chefsessel, sondern lieber das Innere des Tresors der Direktoren „erringen“ möchte, sich schon mal davor, dazwischen oder dabei unabsichtlich und kaum bemerkbar verletzt – sie hinterlässt Blutspuren. Ja, wenn sie Pech haben und Diener*innen des Herrn sie verfolgen, oder der Wachschutz, kann es auch da zu blutigen Hinterlassenschaften kommen.

Bei solchen Ereignissen sucht die Polizei überall nach solchen Spuren: an Kleidern, an und in den Schuhen, an Wasserhähnen, Ritzen von Fußböden, an Werkzeugen usw. usw. Wer glaubt, die Flecken an Kleidern oder Gegenständen mit warmen Wasser entfernt zu haben, bekommt nachher um so größere Augen: dies lässt sich nämlich noch auf chemische Weise nachweisen ( was auch für die Entfernung durch ne chemische Reinigung und so gilt).

Einfache Vorproben klären, ob Flecken oder angebliche Schmutzspuren Blutspuren sind, dann kann festgestellt werden, ob es sich dabei um Menschenblut oder ne bestimmte Tierart handelt. Bei Menschen, klar, werden dann die entsprechenden Blutgruppen und Untergruppen bestimmt ( z.B. B negativ ).

Wenn gerade erst Blut geflossen ist, also bei flüssigem oder feuchtem Blut, kann sehr detailliert analysiert werden. Dazu können noch bestimmte Merkmale und Zusammensetzungen festgestellt werden, also Krankheitserreger, ob ihr vorher gekifft oder Alkohol getrunken habt, Schlafmittel etc. Es soll sogar möglich sein, festzustellen, aus welchem Körperteil das Blut stammt und ob es von einer eher männlicher oder eher weiblichen Person stammt.

Aber, Seufz, Hoffnung, Erleichterung: Ob es allerdings dann von dir oder mir stammt, kann erst einmal nicht unterschieden werden. Sie können feststellen, dass es nicht feststellbar ist – o.k. einige Personen können ausgeschlossen werden, aber mehr nicht — Blutspurengleichheit ist nichts als ein Indiz.

Die Blutgruppenbestimmung ist natürlich auch bei so genannten „Sekretspuren“ möglich. Also, wenn ihr in der besagten Situation den Chefs noch einen Kothaufen hinterlassen wollt, Routinearbeit fürs Labor. Neben Zucker, Eiweißstoffen, Stärke und dem Frühstück von heute morgen gibt die Darmfauna noch ne Menge individueller Informationen weiter – also etwas mehr Respekt und Zurückhaltung bei eurer eigenen Kacke.

[Einsendung, Quelle: http://radiochiflado.blogsport.de]

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Vorsicht Spuren! Teil 2

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